Es war die erste Chance für die Lud­wigs­burg­er Barock Volleys Boden auf den Tabel­len­zweit­en aus Bot­nang gut zu machen und den Abstand auf die Jungs aus Blanken­loch zu bewahren. Vor dem Spielt­ag lagen die Lud­wigs­burg­er auf dem drit­ten Tabel­len­platz und mit 6 Punk­ten hin­ter dem ASV Bot­nang zurück. Die Stuttgarter hat­ten am Abend zuvor in heimis­ch­er Halle sich dem Tabel­len­siebten vom USC Freiburg im Tiebreak geschla­gen geben müssen und kon­nten so nur einen statt drei Punk­te ein­sam­meln. Diese Chance woll­ten die Lud­wigs­burg­er nutzen und den Rück­stand auf die Stuttgarter reduzieren. Zu Gast in der Barock­stadt war allerd­ings der klare Tabel­len­führer aus Bühl, der bis­lang abge­se­hen vom Auswärtsspiel in Stuttgart alle Saison­spiele gewin­nen kon­nte. Das primäre Ziel war eine bessere Leis­tung als beim Hin­spiel in Bühl zu zeigen, denn dort war mit beim 3:0 Erfolg der Baden­er deut­lich unter­legen gewe­sen und zusät­zlich dem klaren Favoriten möglichst viele Prob­leme zu bereiten.

Ver­let­zungs­be­d­ingt musste das Train­erteam Weiß/Hanenberg gle­ich auf 4 Akteure aus dem Kad­er verzicht­en. Neben Vik­tor Gerdt und Dominik Lude­sch­er die man ver­let­zungs­be­d­ingt län­gere Zeit erset­zen muss, musste das Team kurzfristig auch die Aus­fälle von Chris­t­ian Geiger und Pas­cal Win­ter kom­pen­sieren. Erfreulicher­weise kon­nte im Laufe der Woche Niklas Hensel­ing wieder zurück­ge­won­nen wer­den. Er war bere­its ver­gan­gene Sai­son für die Lud­wigs­burg­er aktiv und feierte am Woch­enende direkt sein Come­back im neuen, rot-gold­e­nen Trikot der Barock Volleys. Außer­dem kon­nte auch Auße­nan­greifer Timo Met­zen­thin nach eini­gen Krankheit­en und Ver­let­zun­gen gegen den Tabel­len­führer sein Debüt für den MTV feiern und ste­ht dem Team als weit­er­er Auße­nan­greifer zur Verfügung.

Der Start in den ersten Satz gelang dem Team um Mannschaft­skapitän Stef­fen Hauß­mann sehr gut. Schnell kon­nte man den Geg­n­er unter Druck set­zen und zeigte sich früh auf Augen­höhe mit dem Spitzen­re­it­er. Eine frühe Auszeit der Büh­ler sorgte für eine Trendwende zur Mitte des ersten Satzes und der Favorit kon­nte sich mit 3 Punk­ten vor den Lud­wigs­burg­ern abset­zen. Train­er Markus Weiß zog bei 16:20 aus Lud­wigs­burg­er Sicht die Option des Dop­pel­wech­sels und brachte das Duo Haußmann/Henseling für Klaue/Noz, allerd­ings blieb der Rück­stand von 3 Punk­ten bis zum Ende des Satzes beste­hen. Beson­ders Diag­o­nalan­greifer und Kapitän Alexan­der Dun­can-Thibault, der in Bühl bere­its in der ersten Bun­desli­ga gespielt hat­te, sorgte in dieser Phase kon­tinuier­lich für Punk­te auf das Büh­ler Kon­to. Mit 25:22 ging der erste Satz umkämpft an die Gäste aus Baden.

Im zweit­en Satz kon­nten die Lud­wigs­burg­er früh durch spek­takuläre Ball­wech­sel das Pub­likum mit­nehmen und sorgten so gemein­sam mit den Fans für eine her­vor­ra­gende Stim­mung. “Die Zuschauer haben uns im zweit­en Satz sehr geholfen, unser eigenes Spiel zu zeigen und uns emo­tion­al den Büh­lern ent­ge­gen­zustem­men”, beschreibt MVP Raphael Noz die Atmo­sphäre in der Lud­wigs­burg­er Innen­stadt­sporthalle. Noz weit­er: “Man hat richtig gemerkt, wie die Fans auf den sehr gut gefüll­ten Tribü­nen mit gefiebert haben und wir haben uns beson­ders gefreut, einige Aktive aus anderen Abteilun­gen des MTV Lud­wigs­burg auf den Tribü­nen zu sehen”. Durch eine gute eigene Leis­tung und ins­beson­dere die Reduk­tion der Eigen­fehler kon­nten die Heim­mannschaft im zweit­en Durch­gang mit 25:22 zurückschla­gen und das Spiel wieder ausgleichen.

Nach der anschließen­den 10-Minuten-Pause war es allerd­ings genau diese Eigen­fehlerquote, die den Lud­wigs­burg­ern immer mehr Prob­leme machte. Neben ein­er zu hohen Anzahl an Auf­schlagfehlern häuften sich zudem noch Net­zfehler beim eige­nen Block­ver­hal­ten, sodass es immer schw­er­er wurde, den TV Bühl nach­haltig unter Druck zu set­zen. In dieser Phase war es ins­beson­dere Zus­piel­er Philipp Oster in den Büh­ler Rei­hen, dem es gelang, seine Angreifer sou­verän einzuset­zen und das beson­ders in einem Abschnitt, in dem Haup­tan­greifer Dun­can-Thibault Prob­leme hat­te, kon­stant für Punk­te zu sor­gen. Oster kon­nte sich für seine Leis­tung abschließend über die gold­ene MVP-Medaille freuen.

Der vierte Satz fügte sich lei­der in das Bild des drit­ten Satzes ein — die Lud­wigs­burg­er mussten früh gegen einen Rück­stand arbeit­en und lagen über die Zwis­chen­stände von 7:11 und 14:18 durchge­hend gegen den TV Bühl zurück. Auch einige Spiel­er­wech­sel auf der Seite der Lud­wigs­burg­er sorgten nicht mehr für eine Wende im Spielver­lauf, sodass man sich auch im Rück­spiel dem TV Bühl geschla­gen geben muss. “All­ge­mein haben wir das Spiel durch extrem viele Eigen­fehler ver­loren. Vor allem im Auf­schlag und im Block waren es zu viele Fehler”, beschreibt Train­er Markus Weiß seinen Ein­druck vom Spiel. “Am Ende muss man fest­stellen: Chan­cen waren da, aber wir haben sie ein­fach nicht genutzt.”

Für die Barock Volleys bleibt nun allerd­ings keine Zeit zum Hadern. Am kom­menden Woch­enende trifft man auf den Tabel­len­zehn­ten aus Mainz, ehe es direkt am darauf­fol­gen­den Mon­tag zum vere­insin­ter­nen Pokaldu­ell gegen die dritte Mannschaft geht. Nach dem Auftritt in Mainz emp­fan­gen die Lud­wigs­burg­er den TSV Spey­er zum drit­tlet­zten Heim­spiel der Sai­son in der Lud­wigs­burg­er Alleenhalle.