Am Samstagmittag um 15 Uhr durften die Zweitligaherren der Barock Volleys die Heimspielsaison in der 2. Bundesliga eröffnen. Bereits um 15 Uhr konnte man sich über eine gut gefüllte Halle mit toller Atmosphäre freuen und das, obwohl man aus der heimischen Innenstadtsporthalle für dieses Wochenende in die ungewohnte und doch bekannte Alleenhalle umziehen musste. Der Auftakt in die neue Saison fand somit ohne den neuen, eingefärbten Boden statt, aber mit der gewohnt festlich aufbereiteten Spielhalle mit Throne für die Coaches, Pappaufsteller der Spieler und neu gedruckten Zeitungen für die anstehende Spielzeit.
Die Vorzeichen für den Heimauftakt der Barock Volleys standen nicht optimal. Trainer Markus Weiß, der dieses Mal wieder an der Seitenlinie agierte, sah gespannt auf den Beginn des Spiels: “Die Verletzung von Tin Tomic, sowie die angeschlagenen Spieler haben die Euphorie vor dem Spiel gedämpft. Großartig war der Support vom Publikum und das macht besonders Freude auf das nächste Heimspiel.” Zu Gast in Ludwigsburg war der Mitaufsteiger vom TSV Grafing, die bereits viele Jahre in der 2. Liga verbracht haben und nur nach der Umstellung auf die eigene Jugend ein Jahr in der 3. Liga verbringen mussten. Vergangene Saison ging es dann direkt wieder zurück in das Unterhaus der Volleyball Bundesliga und das junge bayrische Team von Trainer Heiko Roth profitiert besonders von ihrer Eingespieltheit, da das Team bereits seit einigen Jahren beinahe unverändert blieb.
Trotz des Dämpfers vor Spielbeginn startete das Heimteam gut in den Auftakt des Spiels. Die Ludwigsburger starteten mit Felix Klaue im Zuspiel und Severin Hauke auf der Diagonalposition. Den Annahmeriegel, geleitet von Libero Nils Ludwig, formten die beiden Außenangreifer Raphael Noz und Moritz Selle. Hinzu kamen die beiden Mittelblocker Tim Ziegler und Moritz Langjahr. Früh konnte man erkennen, dass beide Zuspieler das Ziel verfolgten, aus guten Situationen die eigenen Mittelangreifer zu bedienen, was vor allem im Fortlauf der Partie das Spiel der Grafinger prägen sollte. Beide Teams wirkten zu Beginn sichtlich nervös und angespannt, allerdings konnten die jeweils nur kleine Vorsprünge schnell wieder ausgeglichen werden und bis zum Spielstand von 22:22 entwickelte sich ein enger Schlagabtausch. Bei diesem Spielstand ging Moritz Selle an die Grundlinie des Feldes zum Aufschlag und sollte dieser bis zum 25:22 Satzerfolg auch nicht mehr verlassen. Mittlerweile hatte sich ein Spiel mit viel Feuer entwickelt und Ludwigsburg konnte nach einem misslungenen Zuspiel der Gäste den ersten Satzerfolg feiern.
“Wir sind gut in den ersten Satz gestartet und konnten erfolgreich unser Spiel umsetzen”, erinnert sich Trainer Weiß nach dem Spiel an den Verlauf der Partie. “Danach haben wir leider zu viele Eigenfehler gemacht und den Fader verloren.” Diese Aussage beschreibt besonders den Verlauf von Satz 2 und 3 sehr gut, denn diese Sätze wurden sehr geprägt von den vielen Aufschlagfehlern beider Seiten. Insgesamt entwickelte sich zwar ein Spiel auf ordentlichem Niveau, allerdings konnten die Grafinger immer wieder die Oberhand bei den längeren Ballwechseln gewinnen. Besonders die Einwechslung des späteren MVP Adrian Gegenfurtner auf der Seite der Grafinger zur Mitte des zweiten Satzes für Außenangreifer Philipp Küchenhoff sollte einen deutlichen Einfluss auf das Spiel nehmen. Bis zur Mitte der beiden Sätze war das Spiel jeweils umkämpft, allerdings konnte sich Grafing jeweils beim Stand von 17:17 von den Ludwigsburgern absetzen. Zwei Auszeiten des Trainerteams Weiß/Hanenberg in denen sie noch mal versuchten, auf ihre Spieler einzuwirken, zeigten sich erfolglos. Positiv zu nennen ist die Einwechslung von Pascal Walter im dritten Satz, der einen frühen Rückstand durch gute Aufschläge und druckvolle Angriffe mit cleveren Lösungen egalisieren konnte, allerdings den Ausgang des Satzes nicht abschließend beeinträchtigen konnte. Mit 21:25 unterlag man in beiden Sätzen den bayrischen Gästen.
Das Team um Silber-MVP Raphael Noz wollte sich im vierten Satz erneut aufbäumen und versuchte emotional gegen die Gäste mitzuhalten. Nach einer kleinen, frühen Führung war es dann aber erneut der fehlende Aufschlagsdruck und das sichere und konstante Spiel der Grafinger, das dem Heimteam den Zahn zog. Einen Vorsprung von drei bis vier Punkte ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen und konnten den abschließenden Satz mit 20:25 für sich entscheiden.
Kommende Woche geht es dann für unsere Jungs zum wichtigen Auswärtsspiel beim GSVE Delitzsch, die nach drei Spielen mit nur einem Satzerfolg auf dem 11. Tabellenplatz und somit direkt hinter unseren Barock Volleys liegen. “Wir hoffen nun, dass wir die kleinen Blessuren in den Griff bekommen und schauen dann auf das Spiel gegen Delitzsch”, gibt sich Trainer Weiß vorausschauend. Das Spiel könnt ihr kommende Woche ab 19 Uhr unter sportdeutschland.tv verfolgen.
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