Mit 14 Siegen aus 22 Spielen beenden die Barock Volleys MTV Ludwigsburg die Drittligasaison 2022/23 auf dem vierten Tabellenplatz und somit im Rahmen der eigenen Zielsetzung. Kapitän Steffen Haußmann schaut auf den letzten Spieltag zurück: „Wir konnten diese Saison leider nicht mit einem Sieg und damit mit einem klaren Statement in der Tabelle abschließen. Am Ende ist es uns leider nicht gelungen, uns für eine gute Saison mit einem super Tabellenplatz zu belohnen.”
Aber von Beginn an: Vor dem letzten Saisonspiel gegen den ASV Botnang war klar, dass man sich mit einem 3‑Punkte Erfolg in der Halle der Stuttgarter den zweiten Tabellenplatz der dritten Liga Süd sichern würde und somit den ASV Botnang aber auch die TSG Blankenloch hinter sich auf die Plätze zwei und drei verweisen würde. Das letzte Saisonspiel wurde somit also zu einem richtigen Derbykrimi, der zu einer ausverkauften Ballsporthalle in Botnang und zu Zuschauern, die das Spiel durch die Fensterscheiben beobachteten, führte.
Beide Mannschaften starteten vor den gefüllten und stimmungsvollen Rängen sehr nervös in das Spiel. Viele leichte Fehler und ungenaue Aktionen sorgten sehr früh für viel Unruhe und Emotionen auf dem Spielfeld. Der MTV Ludwigsburg konnte sich zwar über die beiden Zwischenstände von 17:14 und 21:17 gegenüber dem ASV absetzen, musste aber in der Endphase des Satzes zusehen, wie der Vorsprung immer kleiner wurde. Die Einwechslung von Marian Epple aufseiten der Stuttgarter sorgte für den abschließenden Wechsel der Machtverhältnisse in Satz 1 und Botnang konnte sich entsprechend knapp den Satz mit 27:25 sichern.
Den Satzverlust, den sich die Barock Volleys somit leisten konnten, um immer noch die Chance auf den Vizemeistertitel zu haben, war somit bereits nach dem ersten Satz nicht mehr vorhanden und der MTV musste nun drei Sätze in Folge gewinnen. Satz 2 entwickelte sich allerdings ähnlich knapp wie bereits das Ende von Satz 1 und keine der beiden Mannschaften konnte sich einen deutlichen Vorsprung erarbeiten. Trainer Markus Weiß fasst den Spielverlauf zusammen: “Das Spiel hat sehr gut unsere Saison widergespiegelt. Wir haben Phasen, in denen wir guten Volleyball spielen. Dann brechen wir weg und machen vor allem in Folge viele Eigenfehler.” Diese Eigenfehler hielten sich aber zum Ende des zweiten Durchgangs in Grenzen und durch die Einwechslung von Zuspieler Felix Klaue und Außenangreifer Nils Ludwig gelang es der Mannschaft, ebenso umkämpft, sich den zweiten Satz mit 27:25 zu sichern.
Nun keimte neue Hoffnung auf, allerdings sah man sich im dritten Satz schnell mit dem Rücken zur Wand. Einen vier Punkterückstand musste das Team zur Mitte des dritten Satzes hinnehmen und konnte diesen Rückstand bis zum Ende des Satzes nicht mehr aufholen. Mit 25:19 konnte sich der ASV Botnang den zweiten Satzerfolg in diesem Spiel sichern und war somit bereits sicher Vizemeister der 3. Liga Süd. “Leider konnten wir uns im Derby nicht die erhofften 3 Punkte sichern”, resümiert Trainer Weiß nach dem Spiel. “Die Ausfälle auf der Mitte kamen dazu, sodass es schwer für uns war, die eigene Leistung abzurufen. Neben David, Orgil und Chris konnte auch Tim nur mit Medikamenten spielen.”
Für die Barock Volleys ging es aber noch darum, den dritten Tabellenplatz zu sichern. Durch den 3:1‑Erfolg der TSG Blankenloch gegen den USC Freiburg war klar, dass man nur mit einem Erfolg im Tiebreak eine Chance auf den dritten Platz wahren konnte. Nachdem das Team um MVP Niklas Henseling den vierten Satz sehr deutlich mit 25:13 gewinnen konnte, war es nun also der Tiebreak, der die Entscheidung bringen musste. Bis zum Seitenwechsel konnte sich kein Team deutlich absetzen. Erst beim Spielstand von 11:12 aus Ludwigsburger Sicht konnten die Botnanger einen Vorsprung erspielen und gewannen den Satz mit 15:11 und somit das Spiel.
Für die Barock Volleys bleibt somit nach der Saison 22/23 der vierte Tabellenplatz der dritten Liga Süd. Betrachtet man den Verlauf der Saison und den Fakt, dass man gegen keine der drei Mannschaften auf den ersten Plätzen ein Spiel gewinnen konnte, ist der vierte Platz eine passende Platzierung, auch wenn man durch den Verlauf der Saison auf einen der beiden höheren Plätze geschielt hatte. “Das Team hatte 2 Wochen Pause und ab jetzt starten wir in die zweiwöchige Vorbereitung auf das Pokalfinale gegen Rottenburg. Natürlich ist Rottenburg der klare Favorit, aber wir wollen den Zuschauern und unseren Fans ein enges und umkämpftes Finale bieten”, so Trainer Weiß im Ausblick auf die verbleibenden Saisonwochen. Kapitän Steffen Haußmann richtet seine Worte noch in Richtung der Fans: “Danke an dieser Stelle nochmal an alle Helfer, Fans und Unterstützer für den Einsatz über die ganze Saison hinweg. Für uns steht jetzt trotzdem noch ein Highlight mit dem Pokalkracher gegen Rottenburg vor der Türe, bei dem wir nochmal ein Ausrufezeichen setzen wollen!” Also unterstützt das Team am 29. April, wenn es in Bernhausen um 18 Uhr gegen den Zweitligisten TV Rottenburg geht.