Mit einem 3:0 Sieg gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe 2 am vergangenen Samstag konnten sich die Barockstädter auf den zweiten Tabellenplatz der Dritten Liga Süd heben. Nach der bitteren Niederlage gegen den ASV Botnang am darauffolgenden Sonntag musste man die Platzierung jedoch an den Letztgenannten wieder abtreten und findet sich auf einem sicheren dritten Platz ein.
Doch von vorne: Gegen die badischen Gäste vom SSC Karlsruhe 2 konnte der MTV am 03.12.22 einen souveränen Auftritt präsentieren. Vor heimischem Publikum, das köstlich mit Glühwein versorgt wurde, gelang ein starker Start in die Partie. Zuspieler und späterer MVP der Partie, Felix Klaue, setzte die Badener mit platzierten und wuchtigen Sprungaufschlägen früh unter Druck und ermöglichte den Mittelblockern Moritz Langjahr und Christian Geiger ein leichtes Spiel. Durch den anhaltenden Aufschlagsdruck der Schlossherren zog sich bei den Gästen ein leichtes und vorhersehbares Spiel auf, welches der MTV auszunutzen wusste. Mit 25:17 sammelten die Barockstädter den ersten Durchgang ein.
Auch in Satz 2 konnten die Ludwigsburger, allen voran Felix Klaue, die Qualität im Aufschlag aufrechterhalten und Gästetrainer Joachim Greiner früh (7:12) zur Auszeit zwingen. Ebenso versorgte Libero Sander Schaefers mit seinem Annahmeriegel das Zuspiel konstant mit präzisen Bällen. Trotz einer kurzen Schwächephase stand die Führung der Barock Volleys nie auf der Kippe und der MTV sicherte sich auch den zweiten Satz mit 25:21.
In Durchgang 3 ließ die Gegenwehr der Baden Volleys spürbar nach, was den Barockstädtern erneut eine frühe Führung ermöglichte. Auf den Außenpositionen konnten Nils Ludwig und Markus Stern, sowie Raphael Noz, nun vollkommen befreit agieren und ihre Angriffe spektakulär im gegnerischen Feld unterbringen. Auch zwei Auszeiten der Badener vermochten dem deutlichen Verlauf des Satzes, zu Gunsten der Ludwigsburger, nichts entgegenzusetzen. Beim 23:16 durfte der 16-jährige Jugendspieler Fabian Anton schließlich sein Debüt in der Dritten Liga feiern und erstmals für die Mannschaft punkten. Mit 25:16 Punkten gewannen die Barock Volleys den dritten Satz und damit das erste Spiel an diesem Wochenende.
Viel Zeit zum Feiern blieb den MTV-Schlagmännern, um Kapitän Steffen Haußmann, jedoch nicht. Bereits am nächsten Tag, dem 04.12.22, stand das Revierderby gegen den ASV Botnang in der Ludwigsburger Innenstadtsporthalle auf dem Programm.
Um Punkt 15 Uhr starteten die Ludwigsburger Herren denkbar stark in die Partie gegen die Stuttgarter. Mit 8:4 konnte man sich durch eine vorbildliche Blockarbeit und hohen Aufschlagsdruck eine kleine Führung erspielen. Doch der ASV ließ sich nicht beeindrucken und kämpfte sich langsam zurück in ein Spiel auf Augenhöhe. Zur Mitte des Satzes stellte sich ein Schlagabtausch ein, bei dem keine der beiden Mannschaften den Kürzeren ziehen wollte. Spektakuläre Abwehraktionen reihten sich förmlich aneinander. Beim 22:22 nahmen die Botnanger die erste Auszeit und konnten dem Spielfluss des MTV einen Bruch versetzen. Beim 22:24 entgegnete Coach Markus Weiß seinerseits mit einer Auszeit und versuchte gegenzulenken. Seinen Schützlingen gelang es jedoch nicht, den Rückstand umzukehren und so musste der erste Durchgang an die Gäste mit 23:25 abgetreten werden.
In Satz 2 schienen die Hausherren sichtlich eingeschüchtert und gebrochen. Nach dem guten Start der Partie und dem bitteren Ende des ersten Satzes waren erstmal alle Hoffnungen zerstreut. Mit wenig Gegenwehr ließ man die Gäste das Heft in die Hand nehmen, was sie mit wuchtigen Angriffen der beiden Hauptangreifer Marian Epple und Quentin Moore unter Beweis stellten. Auch zwei Auszeiten der Coaches Weiß und Hanenberg konnten das drohende Unheil nicht abwenden und der zweite Durchgang ging verdient an die Gäste vom ASV mit 19:25 Zählern.
In der folgenden 10-Minuten Pause gelang es Trainer Markus Weiß schließlich seine Schützlinge für ein Comeback zu motivieren und neue Hoffnung zu schöpfen. Erhobenen Hauptes und voller Tatendrang zeigten sich die Barock Volleys anschließend im dritten Satz. Die Schlossherren präsentierten vor etwa 200 Zuschauern Volleyball der Spitzenklasse. Immer wieder war es Youngster Raphael Noz, der von Zuspieler Felix Klaue im Angriff gesucht wurde und wuchtig das Runde ins Eckige beförderte. Auf der anderen Seite hatten es die Gäste vom ASV inzwischen schwer den Ball im Feld der Ludwigsburger unterzubringen. Dabei war es Außenangreifer Markus Stern der ein ums andere Mal die Hände in der Abwehr unter den Ball bekam und den Punktgewinn des Gegners vereitelte. Voller Emotionen und angepeitscht von den zahlreichen Ludwigsburger Fans gelang den Barock Volleys mit 25:21 schließlich der erste Satzgewinn in dieser Partie zum 1:2 nach Sätzen.
Bereits zu Beginn des vierten Satzes konnte Zuspieler Felix Klaue mit einer spektakulären Aufschlagserie seinen MTV mit 11:6 in Führung bringen und die Hoffnung auf die Sensation an diesem Abend befeuern. Jedoch folgte auf das Hoch ein Tief. Immer wieder kehrten im Spiel der Barock Volleys vermeidbare Fehler und Nervositäten ein – das Ludwigsburger Spiel verlor seine Konstanz. Die Stuttgarter Gäste wiederum witterten die Chance und verkürzten langsam, aber sicher. Beim 20:19 aus Sicht des MTV war es der Botnanger Quentin Moore der den ASV erstmals mit 20:21 in Führung brachte. Leider konnten sich die Barockstädter daraufhin nicht mehr Aufbäumen und mussten den Botnangern den vierten Satz mit 23:25 abgeben.
Nach dem bitteren und enttäuschenden Ende der Partie wurden mit Quentin Moore und Raphael Noz die MVPs der Partie gewählt. Coach Weiß gibt ein Fazit: „Am Ende stehen gemischte Gefühle vom Wochenende im Raum. Am Samstag konnten wir einen souveränen Sieg einfahren – sicher in der Deutlichkeit verdient. Am Sonntag haben wir es leider nicht geschafft unseren Vorsprung konstant über die Zeit zu bringen beziehungsweise die eigenen Fehler zu reduzieren. Der Verschlechterung der Aufschlagqualität von Samstag zu Sonntag tut uns in Summe sehr weh. Dennoch bin ich auf die Eigenleistung der Mannschaft sehr stolz. Nach einem 0:2 Rückstand derartig zurückzukommen und zu zeigen, dass wir als Mannschaft mehr bewegen können.“